Chronik 1919 - 1921
Es wurde beschlossen, eine Gedenktafel für die gefallenen Mitglieder zu beschaffen, die dann am 30. Oktober 1921 eingeweiht wurde. Die Gedenktafel war lange Zeit im Jugendheim und ist heute im Vereinsheim des TSV Langstadt an einem würdigen Platze aufgehängt. Auf der Gedenktafel sind die Namen Georg Spengler und Georg Roth noch verzeichnet, die in der vorhergehenden Aufzählung des Protokollbuches nicht enthalten sind.
Einig war man sich bereits damals bei der Generalversammlung im Jahre 1919, ein Jahr nach Kriegsende und der ersten Versammlung seit 5 Jahren, dass es wieder aufwärts gehen musste, um den Vorkriegsstand wieder zu erreichen. Es wurde eine Schülerriege aufgestellt und jeden Samstag fanden Turnstunden unter Aufsicht des Turners Philipp Sauerwein für Schüler von 10 - 14 Jahren im oberen Rathaussaal (im 1. und 2. Weltkrieg waren hier Kriegsgefangene untergebracht) statt. Christoph Roth war in dieser Zeit 1. Turnwart im Verein und bewies hervorragende Leistungen an den Turngeräten. Man erinnert sich, dass er im Handstand problemlos durch den Barren lief.
Die Zeiten hatten sich schon bald etwas gebessert. Die Feste wurden auch wieder abgehalten. Die Beteiligung an den Kinderturnfesten waren für die Kinder besondere Erlebnisse. Am Tage vor den Festen wurden große Leiterwagen mit Birkengrün und Tannenreiser geschmückt. Mit Brettern fertigte man Sitze. Die Vereinsmitglieder, die zu Hause Pferde besaßen, waren die Fuhrleute der erlebnisreichen Wagenfahrten.
Am 26.10.1919 wurde vom Vorstand beschlossen, wieder einen Weihnachtsball abzuhalten. Durch Losentscheid wurde der Zuschlag dem Gastwirt L. Selzer - Gasthaus mit Saal "Zur Rose" - gegeben.
Es muss auch einmal erwähnt werden, was der Beschluss der Generalversammlung vom Januar 1920 beinhaltete: "Als Strafe für unentschuldigtes Versäumnis bei den Turnstunden werden 50 Pfennig festgesetzt." Aus der gleichen Generalversammlung ist dem Protokoll wieder zu entnehmen, dass ein Spielmannszug bestand.